LOGI im „Spiegel der Wissenschaft“, Ausgabe 04/2018

Ernährungsempfehlungen beim metabolisch-vaskulären Syndrom

Im Zentrum des metabolischen Syndroms, kardiovaskulärer Erkrankungen, der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) und der hierzulande häufigsten Krebserkrankungen (Brust-, Prostata- und Darmkrebs) steht eine Insulinresistenz mit kompensatorischer Hyperinsulinämie. Man kann also davon ausgehen, dass alle diese „Zivilisationsleiden“ eine gemeinsame Ursache haben und fasst sie daher in jüngster Zeit auch als metabolisch-vaskuläres Syndrom zusammen.

Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:
Fehlernährung ist der führende beeinflussbare Risikofaktor für frühzeitige Sterblichkeit und Behinderung und spielt in der Pathogenese des metabolisch-vaskulären Syndroms eine zentrale Rolle.
Über die Ernährung lassen sich praktisch alle Risikofaktoren günstig beeinflussen, und zwar unabhängig vom Körpergewicht.
Die Umsetzung herkömmlicher Ernährungsempfehlungen (weniger Fett und Cholesterin, mehr KH) ging mit einem Anstieg metabolisch-vaskulärer Erkrankungen und Übergewicht einher.

Anlass dieser Meldung
Im Rahmen einer Übersichtsarbeit zur Fortbildung ernährungsmedizinischer Berufsgruppen beschreiben die Autoren von der Ludwig-Maximilians- Universität München anhand aktueller Studienergebnisse, warum die althergebrachten nährstoffbasierten Empfehlungen (z. B. weniger Fett) obsolet sind und warum nährstoff- bzw. essmusterbasierte Empfehlungen ohne spezifische Nährstoffrelationen und Kalorienangaben sinnvoller sind.

Studiendesign
Studienart:
Übersichtsartikel anhand der aktuellen Literatur
Quelle:
Lechner, K et al., Aktuel Ernahrungsmed 2018;43:113-127

Ergebnisse
Angesichts der verfügbaren Evidenz kommen die Autoren zu folgenden Kernaussagen: Eine Ernährung mit Lebensmitteln guter Qualität wirkt sich günstig auf das metabolisch-vaskuläre Syndrom aus. Die herkömmlichen Einteilungen traditioneller Lebensmittel wie beispielsweise nach ihrem Gehalt an gesättigten Fettsäuren oder Cholesterin sind ungeeignet, da sie zu Fehleinschätzungen führen. So können auch fettreiche traditionell erzeugte Lebensmittel wichtiger Bestandteil einer gesundheitsförderlichen Ernährung sein. Primäres Ziel der Ernährungsempfehlungen sollte das Meiden stark verarbeiteter Produkte sein, die eher ungünstige Nährstoffe beitragen (z. B. trans-Fettsäuren, Stärke) bzw. eine geringe Nährstoffdichte aufweisen. Weder sei der LDL-Cholesterin steigernde Effekt einiger Fettsäuren entscheidend für das Krankheitsrisiko, noch sei die derzeit empfohlene Mindestmenge von 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht optimal. Die Menge der Kohlenhydrate müsse an die individuelle Stoffwechsellage angepasst werden. Bei Vorliegen einer Insulinresistenz sei – unabhängig vom Körpergewicht – die Reduktion der glykämischen Last (GL) die „sinnvollste ernährungstherapeutische Maßnahme“.

! Dem ist aus Sicht der LOGI-Methode NICHTS hinzuzufügen, denn genau das sagt LOGI seit mehr als 15 Jahren: lebensmittelbasierte Empfehlungen, keine Angst vor guten Fetten und vor von Natur aus fettreichen Lebensmitteln (Nüsse, fette Fische), mehr eiweißreiche Lebensmittel, geringe GL und viel Gemüse!

Ernährungsempfehlungen brauchen eine fundierte wissenschaftliche Basis!
Quelle: systemed Verlag